Ex-HSV-Trainer stellt klar: Darum können Geisterspiele auch positiv sein
Bei den Fans und auch bei den meisten Fußballprofis haben Geisterspiele einen eher schlechten Ruf. Der ehemalige HSV-Trainer Markus Gisdol kann den Spielen ohne Zuschauer aber auch etwas Positives abgewinnen. „Wir kommen zurück zu den Wurzeln, zur Basis“, sagte der 50-Jährige, der inzwischen den 1.
FC Köln trainiert, gegenüber dem „Express“. Gisdol glaubt, dass Geisterspiele „extrem ehrlich werden“ können: „Ich stelle es mir vor wie früher auf dem Bolzplatz. Dort wurden wir auch nicht angefeuert – sondern wir haben alles gegeben, weil wir das Spiel lieben.“
Solche Spiele seien ein roher Vergleich „Elf gegen Elf, und die Mannschaft, die es mehr will, gewinnt. Es wird viel darauf ankommen, sich selber zu motivieren. Ohne Fans müssen die Spieler das aus sich herauskitzeln, was sie einst zum Bundesliga-Profi gemacht hat“, sagte Gisdol. Vielleicht würden sich daher Akteure in den Vordergrund spielen, von denen man es nicht erwartet: „Es ist nämlich gar nicht so leicht, sich von einem vollen Stadion mit einem irren Lärmpegel auf 90 Minuten Stille umzustellen. Ich bin überzeugt, dass in dieser Phase in jedem Team neue Spieler in den Fokus rücken werden.“