- 08.05.2020

Dennis Aogo über sein HSV-Aus: „Sie suchten einen Sündenbock“

Im Jahr 2013 fand die Zeit von Dennis Aogo beim HSV ein abruptes Ende. Nach einer bitteren 1:5-Pleite gegen die TSG Hoffenheim flog der Ex-Nationalspieler aus dem Kader, weil er seine freien Tage auf Mallorca verbracht hatte.
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Wie Aogo im Gespräch mit „11 Freunde“ erklärt, hatte die Suspendierung eine längere Vorgeschichte: „2012 wurde ich leider nicht für die EM nomi­niert. Im Nach­hinein war es naiv, dass wir mit dem HSV genau zu dieser Zeit unsere Abschluss­fahrt nach Mal­lorca unter­nommen haben“, erzählt Aogo. „Wir haben schon mit­tags etwas getrunken und uns an den Strand gelegt. Ich bin voll ins Fett­näpf­chen getreten.“ Die Geschichte wurde in den Medien breitgetreten, „dabei han­delte es sich um einen Team­aus­flug, nicht um einen Frust-Aus­flug von mir per­sön­lich. Und: Die Saison war vorbei.“ Doch die Story blieb an ihm hängen. Ein Jahr später flog er nach dem dritten Spieltag und einer Klatsche gegen Hoffenheim erneut nach Malle: „Der Trainer hatte uns drei Tage frei gegeben. Ich dachte mir, dass ich den Kopf frei bekommen und nicht in Ham­burg bleiben will. Also flog ich zu meinem Berater, um etwas zu bespre­chen und sein kleines Baby zum ersten Mal zu sehen. Ich war mit meiner Freundin unter­wegs, also natür­lich nicht am Bal­ler­mann.“ Trotzdem wurde die Geschichte erneut in den Medien zum Thema. Die Suspendierung durch den HSV folgte. „Ich hatte das Gefühl, dass ein Sün­den­bock gesucht wurde. Ich war nicht mehr unum­strit­tener Stamm­spieler und sie wollten mich von der Gehalts­liste bekommen“, versucht Aogo nach einer Erklärung zu suchen. „Der Trainer (Thorsten Fink, die Red.) meinte zu mir, dass er nach der Nie­der­lage auch bei­nahe nach Mal­lorca geflogen wäre. Aber nach außen hin hat er gesagt: Das geht gar nicht, so darf sich ein Füh­rungs­spieler nicht ver­halten.“ Für Aogo bedeutete es das Ende seiner Zeit in Hamburg, noch im selben Sommer wechselte er zu Schalke 04. „Für mich war das sehr traurig, weil ich beim HSV etwas auf­bauen wollte. Aber so ist das Geschäft, wenn du nicht funk­tio­nierst, wirst du abge­sägt. Es zählt nur der Moment.“