- 08.06.2022

Stadion-Zoff mit der Stadt: Kriegt der HSV eine Vertragsstrafe?

Dieses Thema scheint weiter seine Kreise zu ziehen. In der vergangenen Woche griff die Stadt Hamburg in Person von Christoph Holstein, Staatsrat der Behörde für Inneres und Sport, den HSV öffentlich an, der Vorwurf lautete: Will der HSV nicht von der UEFA vorgegebene Modernisierungen am Volksparkstadion für die EM 2024 von der Stadt finanziert haben? Laut Aussage der Stadt würden sich jene Sanierungskosten, die ausschließlich von der UEFA gefordert werden, nämlich nur auf einen einstelligen Millionen-Betrag belaufen.

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Für andere für das Stadion notwenigen Baumaßnahmen und Renovierungen, die sich laut der „Bild“ auf 25 bis 35 Millionen Euro belaufen, sieht sich die Stadt nicht zuständig und will dem HSV dafür auch kein weiteres Geld zur Verfügung stellen. Die „Bild“ veröffentlichte nun einen Teil des Vertrags, den die Stadt im Herbst 2020 mit dem HSV im Zuge des Kaufs des Stadiongrundstücks (für 23,5 Millionen Euro) schloss.

Darin heißt es, dass sich der Verein im Gegenzug zum Erhalt des Geldes dazu verpflichte, „mit Hilfe des Erlöses aus dem Ankauf des Stadion-Grundstücks durch die FHH (Freie und Hansestadt Hamburg, d. Red.) die für die Uefa EURO 2024 gemäß Tournament Requirements und Stadionvertrag erforderlichen Maßnahmen im Stadion und im Stadionareal fristgerecht durchzuführen sowie die in diesem Zusammenhang entstehenden Kosten zu tragen“. Weiter heißt es in dem Kontrakt, dass sich die HSV Fußball AG „im Falle der Nichteinhaltung einer angemessenen Vertragsstrafe in Höhe von bis zu 10 % des Kaufpreises für das Stadion-Grundstück“ unterwerfe. Das wären dann bis zu 2,35 Millionen Euro, die fällig würden, „wenn die Uefa bzw. der DFB die Nichtumsetzung feststellt und der HSV erforderliche Nachbesserungen schuldhaft nicht durchführt.“

Der Vertrag scheint eine deutliche Sprache zu sprechen. Kommt der HSV – auf welche Art und Weise auch immer – nicht selbst für die laut UEFA erforderlichen Modernisierungen auf, droht wohl die Vertragsstrafe. Aktuell sei der HSV laut der „Bild“ noch mit der UEFA im Austausch, der Prozess soll demnach noch im Juni abgeschlossen werden.