- 19.07.2022

HSV-Boss Boldt: „Wir haben Angst, unsere Tradition aufzugeben“

Es ist immer wieder ein Thema, das zu intensiven Debatten anregt: Die 50+1-Regel im deutschen Profi-Fußball. Im ersten „Deichtalk“ von der „Deichstube“ bezog kürzlich HSV-Sportvorstand Stellung, sagte dort: „Immer nur zu sagen, 50+1 ist gut oder schlecht, ist der falsche Ansatz.

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Man muss – ähnlich wie beim Thema TV-Gelder – über die Dinge sprechen, denn die Zeit entwickelt sich einfach weiter.“ Der 40-Jährige betrachtete die Thematik auch in einem größeren Zusammenhang und erklärte: „Ich finde, wir haben in Deutschland viele Investoren, die eine gewisse Tradition mit einem Klub haben. Die Frage ist: Wovor haben wir Angst, es aufzugeben? Wir haben Angst davor, unsere Tradition aufzugeben.“ Deshalb müsse man sich fragen, ob es eventuell Möglichkeiten gebe – und dafür sei Bayer Leverkusen ein gutes Beispiel – „Leute darauf zu verhaften, dass gewisse Traditionen hochgehalten werden.“ Denn ein Verein müsse sich stets seiner Werte bewusst sein, betonte Boldt. „Das ist ein hohes Gut, das wir im deutschen Fußball haben und schützen müssen.“ Beim HSV beispielsweise stehe die vorgeschriebene Farbe des Heimtrikots in der Satzung. „Nur beim Auswärtstrikot können wir uns farblich austoben“, führte der Sportvorstand aus.

Ohnehin ist Boldt mit Blick auf den Einstieg möglicher Investoren der Meinung: „Du musst am Ende mit dem Geld auch richtig gut umgehen. Es geht nicht nur darum, Geld rauszublasen, sondern es muss auch ein nachhaltiger Plan dahinterstehen.“