- 19.05.2019

Warnende Worte! Hecking kritisiert Umgang mit Trainern

Bei Borussia Mönchengladbach verabschiedet sich Dieter Hecking mit Platz fünf und dem Einzug in die Champions League. Nach dem letzten Saisonspiel gegen Vizemeister Dortmund (0:2) nutzte der 54-Jährige bei der Pressekonferenz die Gelegenheit, um alle Beteiligten wachzurütteln, was den Umgang mit der Trainerzunft betrifft. In einem rund zweiminütigen Monolog kritisierte der beim HSV als Nachfolger von Hannes Wolf gehandelte Hecking die aktuelle Entwicklung. Er sagte: „Es ist schon etwas, wo man aufpassen muss. Gehen Sie in die Vierte Liga, da ist jemand Tabellenführer mit Viktoria Köln und wird am 33. Spieltag entlassen. Gehen Sie in die Zweite Liga, Markus Anfang wird souverän Meister – wird entlassen. Nico Kovac steht in Frage, obwohl er vielleicht das Double holt. Mal unabhängig von meiner Personalie, diese drei Beispiele zeigen doch, dass wir Trainer eigentlich zu Hause bleiben können, uns braucht keiner. Wenn man so mit uns umgeht und meint, es ist richtig, selbst im Erfolgsfall sich zu trennen. Und damit meine ich nicht, wenn man zehn Spiele nicht gepunktet hat, dass man dann als Trainer immer in der Verantwortung steht, dann auch zurecht kritisiert wird und damit rechnen muss. Aber dass man jetzt selbst im Erfolgsfall damit rechnen muss, gehen zu müssen, das ist eine neue Geschichte und ich glaube, dass sie uns Trainern überhaupt nicht gut tut. Damit wird das Hire and Fire noch mehr geschürt. Wenn das so weitergeht, dann frage ich mich, wie man als Trainer kontinuierlich Erfolg haben kann. Sie können keinen Erfolg haben. Da sind alle gefordert, uns Trainer zu schützen, respektvoll miteinander umzugehen, so wie wir es immer sein müssen. Wir müssen immer respektvoll sein gegenüber den Medien, den Fans, den Vereinsverantwortlichen. Das ist eine Situation, die ich nicht als gut empfinde, vielleicht wird die jüngere Generation damit groß, aber es wird ihr nicht bekommen, das kann ich voraussagen. Deshalb bin ich sehr, sehr skeptisch, was uns Trainer angeht, wie die nächsten fünf, sechs Jahre aussehen werden. So darf es aus meiner Sicht nicht weitergehen.“