Seit etwa zwei Wochen ist Joe Zinnbauer in Südafrika im Amt. Der ehemalige Coach des HSV ist neuer Trainer der Orlando Pirates.
Darüber, dass der unerfahrene Zinnbauer den Job erhielt, gibt es in Südafrika Verwunderung - die nach einer kuriosen Pressekonferenz nicht weniger wird.
Sein erstes Spiel hat Zinnbauer in der South African Premier Division mit 3:1 gegen die Black Leopards gewonnen. Ein erfolgreicher Start also für den 49-Jährigen in sein Trainer-Abenteuer. Gut ist damit aber längst nicht alles.
Kritik an Auswahl eines weißen Trainers
Zunächst hatte es in Sozialen Medien Kritik daran gegeben, dass mit ihm ein weißer Trainer, der nicht einmal über besonders viel Erfahrung verfüge, den Job erhält, obwohl es genügend Alternativen auf dem südafrikanischen Trainermarkt gegeben hätte.
Bei der Pressekonferenz nach Zinnbauers Debüt wurden laut der Nachrichtenseite "Times Live" Fragen zu dem Hintergrund seiner Anstellung untersagt.
"Fragezeichen über fehlende Erfolge und Erfahrung"
Laut "Times Live" sei Zinnbauer, dem bis vor dem Spiel eine Arbeitserlaubnis fehlte, nicht offiziell vorgestellt worden. Die Pressekonferenz danach sei die erste Möglichkeit gewesen, eine "Erläuterung über Zinnbauers Hintergrund zu bringen, die helfen könnte, einige Fragezeichen über seine fehlenden Erfolge und Erfahrung auf hohem Niveau auszuräumen".
Es bleibe ein Mysterium, warum er zu den Pirates gekommen sei, "nachdem Fragen dazu in der Pressekonferenz nach dem Spiel von Pressesprecher Thandi Merafe untersagt wurden".
Zinnbauer sieht "große Qualität" bei den Orlando Pirates
Der Mediendirektor des Vereins habe darauf verwiesen, dass es eine Pressemitteilung gebe und Zinnbauers Vertrag drei Jahre laufe. "Ansonsten nur Fragen zum Spiel. Andere erlaube ich nicht", wird Merafe zitiert.
Zinnbauer erklärte nach dem Spiel, dass er zur Vorbereitung auf seinen neuen Job Spiele der Orlando Pirates auf DVD gesehen habe. "Ich habe große Qualität in der Mannschaft gesehen, die Pirates sind ein großer Klub in Afrika", betonte er.
Zinnbauer trainierte den HSV zwischen 2014 und 2015 für 24 Spiele.