DFB-Richter bezweifelt Wirkung von Pyro-Strafen gegen den HSV
Am kommenden Freitag wird der Pyro-Einsatz beim Derby zwischen dem HSV und dem FC St. Pauli vor dem DFB-Sportgericht verhandelt.
Der vorsitzende Richter Hans E. Lorenz glaubt dabei aber nur begrenzt an eine echte Wirkung von Strafen gegen Pyrotechnik. „Der Umstand, dass so etwas sanktioniert wird, führt nicht zur Lösung des Problems. Wir reagieren ja immer nur“, sagte Lorenz gegenüber der dpa und sprach bei dem Thema von einem „Evergreen“ im deutschen Fußball – ähnlich wie im Straßenverkehr das Fahren über eine rote Ampel. „Vermeiden kann man das nur, indem man Ampeln oder gleich Autos abschafft. Es kommt immer darauf an, was man will: Wenn man das absolut pyrofreie Fußball-Jahr will, dann führt kein Weg vorbei an einem sehr viel schärferen Gesetz. Aber wenn ich die Gesetze so ausgestalte, dass sich die persönliche Freiheit des Einzelnen auf Null reduziert, dann verleide ich natürlich auch vielen Menschen den Spaß am Fußball.“ Viel wichtiger als Strafen sei daher die Kommunikation mit den Fans, betonte Lorenz: „Die Strafen können allenfalls Motivation sein, den Dialog mit den Fans aufrechtzuerhalten oder zu intensivieren.“
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