Vor wenigen Tagen machte der HSV offiziell, was sich schon vor einiger Zeit anzudeuten begann: Das Team um Trainer Tim Walter wird im November für rund anderthalb Wochen in die USA fliegen und sich dort neben sportlichen auch Vermarktungsaspekten widmen. Das letzte Mal, dass sich ein HSV-Tross auf den Weg ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten machte, liegt schon eine ganze Weile zurück.
Im Jahr 2000 war das, der HSV, damals noch ein Spitzenteam der Liga, reiste zum Ausklang der mit Rang drei durchaus erfolgreichen Saison in die Staaten. Mit dabei war damals auch Thomas Doll, der zu dieser Zeit gerade das zweite Mal für den HSV auflief – und im Gespräch mit der „Bild“ das eine oder andere pikante Detail über die Reise verriet: „Unser Saisonabschluss-Trip wurde zu einer lustigen Vergnügungsreise. Wir waren oft bis drei Uhr morgens unterwegs, haben die Spiele nicht ganz so ernst genommen. So gingen sie am Ende auch aus.“ Was Doll meint: Bei den Testkicks gegen Columbus Crew (1:4) und Chicago Fire (1:5) blamierte sich der HSV gleich doppelt. „Für den Zusammenhalt war die Reise großartig. Blöd nur, dass unsere amerikanische Gegner die Testspiele so ernst genommen haben.“ Außerhalb des Platzes ist dem inzwischen 56-jährigen Cheftrainer des indonesischen Topklubs Persija Jakarta aber viel Erzählenswertes hängengeblieben, so zum Beispiel auch eine gescheiterte Ausfahrt auf den Michigan-See: „Da war es so neblig, dass wir rund 82 Runden im Hafenbecken gedreht haben und nicht rausgeschippert sind. Eine schräge Erfahrung“.