Am späten Mittwochabend gab der HSV bekannt, dass Vorstand Thomas Wüstefeld mit sofortiger Wirkung zurücktritt. Zudem erklärte er auch seinen Rückzug aus dem Aufsichtsrat, aus dem er entsandt worden war.
Gegenüber der „Bild“ sprach der 53-Jährige nun erstmals öffentlich über diese Entscheidung. „Die Entscheidung habe ich endgültig nach dem Termin beim Haushaltsausschuss der Stadt Hamburg am vergangenen Donnerstag getroffen. Im Dauerfeuer zu stehen für Dinge aus der Vergangenheit, die andere zu verantworten habe, ist für mich so nicht länger hinnehmbar“, sagte Wüstefeld. Der inzwischen ehemalige HSV-Finanzvorstand spürte nicht mehr den nötigen Rückhalt vom Verein: „Der entscheidende Grund aber ist, dass ich seit Längerem aus dem Aufsichtsrat nicht mehr die notwendige Unterstützung spüre und auch von meiner Seite das gegenseitige Vertrauen nicht mehr gegenüber allen Mitgliedern des Aufsichtsrates besteht. Aus meiner Sicht ist ein Teil des Rates eindeutig durch außenstehende und eigene Interessen gesteuert. Anders kann ich mir nicht erklären, wie hochvertrauliche Informationen an bestimmte externe Personenkreise durchgestochen wurden, welche nachweislich nur dem Vorstand und dem Aufsichtsrat bekannt waren.“ Zudem beschwerte sich Wüstefeld über die diversen Anschuldigungen, die durch die Medien gingen. „Nachdem es zuletzt aber nur noch um unsachliche Diskussionen und Anschuldigungen ging, muss man schon von einer Kampagne gegen mich sprechen. Es wurden Indiskretionen begangen, auf einmal können windige Gestalten in der Presse einfach alles behaupten, und es wird gedruckt. Zum Schutz meiner Familie und zum Schutz unserer Unternehmen habe ich diese Entscheidung getroffen, mein 'Feuerwehramt' vorzeitig niederzulegen. Mein Mandat hatte nach meinem Verständnis sowie ein definiertes Ende zur nächsten Hauptversammlung. Auch in der Vergangenheit habe ich immer betont, dass ich nicht an meinem Stuhl klebe“, erklärte Wüstefeld. Trotz alledem wünscht er dem HSV weiterhin nur das Beste und eine erfolgreiche Zukunft: „Ich bin sehr gespannt wie es beim HSV in der nächsten Zeit, auch in Verbindung mit Herrn Kühne, weitergeht. Ich wünsche mir sehr, dass die Mannschaft und das gesamte Team weiterhin erfolgreich bleibt und die sportlichen Ziele erreicht werden. Als Fan und Gesellschafter bleibe ich dem HSV verbunden und stehe zudem im Sinne des HSV für alle inhaltlichen Übergaben meiner Tätigkeiten zur Verfügung.“