Erythropoetin (EPO): Was ist das für eine Doping-Substanz?
Damit hatte beim HSV wohl keiner gerechnet. Nach dem 4:2-Sieg gegen den SV Sandhausen verbreitete sich die Nachricht, dass HSV-Profi Mario Vuskovic gedopt haben soll.
Ihm wird vorgeworfen, das unerlaubte Betäubungsmittel Erythropoetin (kurz: EPO) konsumiert zu haben. Die Substanz ist seit Ende der 1980er-Jahre im Umlauf und steht seit 1990 auf der Anti-Doping-Liste der WADA. EPO wirkt sich leistungssteigernd auf den Körper aus und verhindert Ermüdungserscheinungen. „In der zweiten Halbzeit wirken sich EPO und sogenannte EPO-Mimetika fantastisch aus. Die Spieler sind so gut wie in der ersten Hälfte“, erklärte Anti-Doping-Experte Werner Franke 2015 der „Süddeutschen Zeitung“. Das Tückische: Nachweisbar ist EPO nur bis etwa vier Tage nach der Einnahme, es soll aber bis zu 17 Tage lang wirken. Möglicherweise könnte das ein Grund dafür sein, weshalb im Fußball viele Spieler am Spieltag nicht erwischt werden – nehmen sie die Substanz rechtzeitig vor dem Spiel ein, wirkt EPO zwar noch am Spieltag, kann aber nicht mehr nachgewiesen werden.